Was ist Wertanalyse? - Teil 5

Denken in Funktionen

Bei wertanalytischen Untersuchungen stehen die Funktionen im Mittelpunkt der Untersuchung.

Ein Hauptkriterium der Wertanalyse:
Das systematische Abfragen eines Produktes, eines Einzelteiles oder einer Dienstleistung nach seinen (ihren) Funktionen.

Funktionenbeschreibung

Zweck der Funktion:

Loslösen vom vorgefundenen Ist-Zustand. Die Beschreibung soll stets beim Objekt als Ganzem beginnen. Sie ist besonders bei komplexen Wertanalyse-Objekten sinnvoll, um die Übersicht zu verbessern, die Funktions- zusammenhänge zu erkennen die Funktionsbewertung zu erleichtern, damit bereits zu diesem Zeitpunkt das Erkennen von Lösungsmöglichkeiten systematisch gefördert werden kann. Funktionen sind herstellerorientiert und abnehmerorientiert. Der Kunde kauft also in erster Linie Funktionen.

Funktionenarten:

Unterscheidung in: Gebrauchsfunktionen und Geltungsfunktionen. Aufteilung der Funktionen in: technische und vom Prestige abhängigen Aufgaben.

Gebrauchsfunktionen:
zur technischen und wirtschaftlichen Nutzung des Wertanalyse-Objektes erforderlich.

Geltungsfunktionen:

Erfüllung geschmacklicher oder prestigeorientierter Ansprüche Berechtigung bei Wunsch des Kunden nach dieser zusätzlichen Funktion.

Funktionsklassen

Differenzierung nach Haupt- und Nebenfunktionen Hauptfunktionen kennzeichnen die eigentlichen Hauptaufgaben oder den Verwendungszweck des  Untersuchungsobjektes. Ihre Erfüllung ist unerlässlich. Nebenfunktionen kennzeichnen weitere notwendige Aufgaben, die dazu beitragen müssen, die Hauptfunktionen zu erfüllen. (Ergänzungsfunktion zur Erfüllung der Hauptfunktion).

Forderung:
Nebenfunktionen weitgehend eliminieren oder durch Zusammenfassung auf ein Mindestmaß zurückführen.
Unnötige Funktionen sind nicht erforderliche Funktionen und müssen eliminiert werden.

Funktionenanalyse

Vorgehensweise:
1. Ermittlung der Funktion für das gesamte Objekt.
2. Bestimmung der Funktionen von
    - Einzelteilen eines Produktes
    - Teilabläufen einer Dienstleistung
3. Ausgehend von der Hauptfunktion des Wertanalyse-Objektes - Suche nach alternativen Lösungen
4. Finden von günstigeren neuen Lösungskonzepten zur Erfüllung der geforderten Hauptfunktion
5. Suche nach Ideen zur Erfüllung der Nebenfunktionen

Funktionenkostenmatrix

Funktionenkosten

Kosten, welche der Produzent zur Erstellung einer Funktion aufwendet Ermittlung durch Zuordnung der Herstellkosten der Baugruppen und Teile zu den Funktionen. Die Funktionenkostenmatrix zeigt den Zusammenhang zwischen nachfolgenden Größen:
Funktionen, Funktionenträger (Teile, Tätigkeiten), Funktionenträgerkosten (Herstellkosten, Gemeinkosten) und Funktionenkosten.
Schwerpunktbestimmungen in der Kostenmatrix werden durch folgende Fragen erleichtert:
Wie verhalten sich die Funktionenkosten verschiedener Funktionen zueinander? Wie bewertet der Kunde/ Unternehmer die Funktionen? Welche Teile oder Abläufe können entfallen oder vereinfacht werden, wenn die betreffen den Funktionen nicht erfüllt werden müssten? In welchem Verhältnis stehen die Funktionenkosten zu denen der Konkurrenzprodukte?